Eingeschlafene und kribbelnde Hände beim Radfahren – Ursachen und Lösungen
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Kribbelnde oder taube Hände sind ein häufiges Problem bei Radfahrern, egal ob Hobbyfahrer oder Profi. Die Ursachen sind vielfältig, aber oft lassen sich einfache Anpassungen und Übungen finden, um Beschwerden zu lindern oder ganz zu vermeiden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hauptursachen und geben Tipps, wie du deinen Fahrkomfort steigern kannst.
Ursachen für Taubheit und Kribbeln in den Händen
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Druck auf den Ulnarnerv
Der Ulnarnerv verläuft vom Handgelenk entlang der Handaußenseite bis zum kleinen Finger. Durch eine ungünstige Handhaltung oder zu viel Gewicht auf den Handgelenken wird er oft eingequetscht. Dies kann zu Taubheit und Kribbeln im kleinen Finger und Ringfinger führen – ein Phänomen, das auch als „Radfahrer-Lähmung“ bekannt ist. -
Karpaltunnelsyndrom
Der Medianusnerv verläuft durch den Karpaltunnel im Handgelenk und versorgt den Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Übermäßiger Druck auf diesen Nerv kann zu Kribbeln und Schmerzen führen. Dies passiert häufig, wenn die Handgelenke zu stark gebeugt oder überstreckt sind. -
Falsche Lenkerhöhe und -position
Wenn der Lenker zu tief oder in einem ungünstigen Winkel eingestellt ist, kann das Gewicht zu stark auf die Hände verlagert werden. Dadurch wird nicht nur die Blutzirkulation beeinträchtigt, sondern auch die Nerven werden stärker belastet. -
Wenig Variation in der Griffhaltung
Bleiben die Hände lange in derselben Position, führt dies zu einem gleichmäßigen Druck auf dieselben Stellen, was die Durchblutung beeinträchtigen kann und zu Kribbeln oder Taubheit führt. -
Vibrationen und Stöße
Unregelmäßige Oberflächen oder lange Fahrten auf unebenem Gelände führen zu konstanten Vibrationen, die Hände und Handgelenke belasten. Dies kann ebenfalls zu Beschwerden führen, da die Nerven durch die wiederholten Schläge beansprucht werden.
Tipps zur Vermeidung von kribbelnden Händen
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Ergonomisches Bikefitting
Ein professionelles Bikefitting kann helfen, deine Sitz- und Griffposition optimal auf deinen Körper anzupassen. Ein passender Sattel, die richtige Lenkerhöhe und eine angepasste Rahmengröße tragen dazu bei, den Druck auf die Hände zu reduzieren. -
Ergonomische Lenker und Griffe
Lenkergriffe mit ergonomischer Form können den Druck auf die Handgelenke gleichmäßiger verteilen. Griffe mit abgeflachter oder gepolsterter Form stützen die Hände besser und entlasten Nerven und Blutgefäße. -
Gepolsterte Handschuhe
Fahrradhandschuhe mit Polsterung im Bereich der Handflächen können Vibrationen dämpfen und Druckspitzen abfangen. Gel- oder Schaumpolster in Handschuhen wirken besonders gut auf langen Fahrten oder auf unebenem Gelände. -
Regelmäßiger Wechsel der Handposition
Versuche, die Griffposition während der Fahrt regelmäßig zu ändern. Auf einem Rennrad bieten sich dafür verschiedene Positionen am Lenker an, während bei einem Mountainbike häufiger zwischen einer eher aufrechten Position und einer nach vorne gebeugten Haltung gewechselt werden kann. -
Handgelenk- und Unterarmübungen
Regelmäßiges Dehnen und Stärken der Unterarm- und Handgelenkmuskulatur hilft, die Belastbarkeit zu erhöhen und die Durchblutung zu fördern. Übungen zur Stärkung der Handgelenke und Unterarme können dabei unterstützen, Beschwerden zu lindern und die Handgelenke stabiler zu machen. -
Vibrationsdämpfung
Um auf unebenen Strecken für zusätzlichen Komfort zu sorgen, kann auch eine Federgabel oder ein Carbon-Lenker eine gute Wahl sein. Diese Komponenten reduzieren Vibrationen und federn Stöße besser ab.
Fazit
Kribbelnde oder taube Hände beim Radfahren sind zwar unangenehm, lassen sich jedoch durch gezielte Anpassungen oft gut in den Griff bekommen. Ein professionelles Bikefitting ist dabei die beste Grundlage, um die Ergonomie zu optimieren. Ergonomische Griffe, gepolsterte Handschuhe und eine bewusste Fahrhaltung können ebenfalls helfen, die Belastung zu minimieren und das Fahrgefühl zu verbessern.
Probier unsere Tipps aus und genieße deine nächste Tour schmerzfrei und mit vollem Komfort!